22. Februar 2018

#hessen2025 – Konzepte für Hessen: GRÜN wirkt weiter für Bildungs- und Chancengerechtigkeit

Der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Mathias  Wagner, bei der Vorstellung des Konzepts.

Die GRÜNEN im Landtag haben am Donnerstag das Konzept „#hessen2025 – GRÜN wirkt weiter für Bildungs- und Chancengerechtigkeit“ für die künftige Schulpolitik vorgestellt. „Wir wollen in den nächsten Jahren gezielt die Schulen stärken, die vor den größten Herausforderungen stehen, wir wollen den Schulen mehr pädagogische Freiheit geben und ein Ganztagsangebot von 7.30 bis 17.00 Uhr an allen Grundschulen umsetzen“, erklärt Mathias Wagner, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Bildung bestimmt die Entwicklung unseres Landes und die Chancen der nachfolgenden Generationen. Sie ist entscheidend für die gesellschaftliche Teilhabe, daher müssen alle Menschen unabhängig von Herkunft, Einkommen und sozialem Status der Eltern Zugang zu guter Bildung haben. Wir GRÜNE wollen deshalb von für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit von Anfang an sorgen.“

Wir haben die Richtung der Politik geändert…
„Die hessische Bildungspolitik war vor unserer Regierungsbeteiligung viel zu lange von ideologischen Debatten und Konflikten geprägt. Beispiele sind das Chaos um G8, die ideologischen Vorbehalte gegenüber gebundenen Ganztags- und Gemeinschaftsschulen und das Bürokratie¬monster Landesschulamt. Seit 2014 haben wir GRÜNE der Bildungspolitik eine neue Richtung gegeben“, erläutert Wagner. „Mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit ist jetzt ein zentrales Ziel der Schulpolitik. Deshalb haben wir das Tempo beim Ausbau des Ganztagsschulprogramms verdoppelt. So bekommen Schülerinnen und Schüler mehr Zeit zum Lernen und für individuelle Förderung und Eltern können Familie und Beruf besser vereinbaren. Wir haben mit der Lehrerzuweisung nach Sozialindex dafür gesorgt, dass Schulen mit besonderen Herausforderungen mehr Lehrerinnen und Lehrer haben, und unterstützen mit 700 Sozialpädagoginnen und ¬-pädagogen erstmals systematisch die Schulsozialarbeit. Wir haben das Schülerticket initiiert, die Integration von Geflüchteten unter anderem mit Intensivklassen und Deutschförderung unterstützt und sind mit den inklusiven Schulbündnissen dabei, ein neues Konzept für die schulische Inklusion umzusetzen. Erstmals sind Dank der Aufhebung des Ressourcendeckels und zusätzlicher Lehrerstellen mehr Förderlehrkräfte im inklusiven Unterricht im Einsatz als an Förderschulen.“

… und noch viel vor
„Wir werden den Ausbau eines vielfältigen Angebots an Ganztagsschulen weiter vorantreiben, denn sie schaffen den Raum und die Zeit für mehr individuelle Förderung. Den auf Bundesebene geplanten Rechtsanspruch auf Betreuung von Grundschulkindern wollen wir in Hessen möglichst schnell umsetzen. Aber auch unabhängig vom Bund wollen wir eine Bildungs- und Betreuungsgarantie von 7.30 bis 17.00 Uhr für alle Grundschülerinnen und -schüler umsetzen. Hierfür werden wir den Schulträgern die Möglichkeit geben, in ihren Schulentwicklungsplänen die Einrichtung von Ganztagsschulen verbindlich zu regeln. Auch in Zukunft soll kein Antrag eines Schulträgers abgelehnt werden, der eine gebundene oder teilgebundene Ganztagsschule mit rhythmisierten Tagesablauf (Profil 3 der Ganztagsschulrichtlinie) schaffen will.“

„Wir wollen die besten Schulen an den Orten mit den größten Herausforderungen. Deshalb sollen Schulen, die aufgrund des sozialen Hintergrunds ihrer Schülerinnen und Schüler oder durch Inklusion und Integration besonders gefordert sind, neben Lehrkräften ein festes Kontingent von Förderschullehrkräften und Sozialpädagoginnen und -pädagogen bekommen, die dauerhaft an der Schule arbeiten. Wir streben für diese Schulen eine Lehrerzuweisung von 110 Prozent an. Beginnend mit den Grundschulen wollen wir zudem mit Landesmitteln die Anzahl von Sekretariats- und Verwaltungsfachkräfte erhöhen. So können Schulleitungen sowie Lehrerinnen und Lehrer sich auf ihre pädagogischen Aufgaben statt auf bürokratische Tätigkeiten konzentrieren.“

„Mit uns GRÜNEN stehen pädagogische Freiheit und Qualität statt Schulkampf und Zwangsbeglückungen im Mittelpunkt. Wir wollen verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für unsere Schulen statt dem ständigen Hin-und-Her früherer Jahre. Wir wollen der Idee der ,Selbständigen Schule‘ neuen Schwung verleihen, denn wir vertrauen den Pädagoginnen und Pädagogen an unseren Schulen und trauen ihnen zu, freier und flexibler entscheiden zu können, wie sie ihren Unterricht gestalten. Dazu gehört, dass Schulen, die das möchten, schriftliche Bewertungen anstelle von Noten einführen sowie den fächer- oder jahrgangsübergreifenden Unterricht ausbauen können. Zur pädagogischen Freiheit gehört für uns auch, dass Schulen den Unterricht später beginnen lassen können, wenn eine Betreuung vor Unterrichtsbeginn gewährleistet ist. All das wollen wir ermöglichen, nicht verordnen, denn wir GRÜNE sind der Garant dafür, dass sich die Schulpolitik weiter an den Bedürfnissen unserer Schüler und Schülerinnen und an den Wünschen der Eltern orientiert.“

Konzepte für Hessen: Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatte in der vergangenen Legislaturperiode in insgesamt 29 Konzeptpapieren konkrete Vorschläge zu den unterschiedlichen landespolitischen Themenfeldern erarbeitet. Diese Konzepte sind in die Arbeit der Fraktion in der Regierungskoalition eingeflossen und inzwischen zu großen Teilen umgesetzt. Daher legt die Fraktion nun neue Konzepte für die Landespolitik der kommenden Jahre vor. Alle bislang erschienenen Konzeptpapiere stehen im Internet zum Download bereit: www.gruene-hessen.de/konzepte


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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