1. Juni 2017

Landtagsdebatte zur Schulpolitik: Schulen angesichts vielfältiger Herausforderungen verlässlich unterstützen

„Unsere Schulen stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Wir müssen mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit verwirklichen, damit der Bildungserfolg der Kinder vom sozialen Hintergrund der Eltern entkoppelt wird. Schulen entwickeln sich immer stärker zu ganztägig arbeitenden Bildungseinrichtungen. Die Integration der Flüchtlinge, die vor Krieg, Terror und Gewalt geflohen sind, fordert erhebliche Anstrengungen. Und auch der Wandel hin zu einem inklusiven Schulsystem, in dem Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderungen gemeinsam die Schule besuchen, gelingt nicht von allein. Deshalb haben wir in all diesen Bereichen die Rahmenbedingungen der Schulen verbessert und werden dies weiter tun. Bei jedem dieser Themen ist die Ausstattung der Schulen heute besser als zu Zeiten der FDP-Kultusministerinnen“, erklärt Mathias Wagner, bildungspolitische Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der heutigen Landtagsdebatte zur Schulpolitik, die von der FDP beantragt wurde.

Wie alle Bundesländer stehe auch Hessen angesichts gestiegener Schülerzahlen vor der Herausforderung genügend Lehrkräfte zu finden. „Es ist aber absurd, dass sich die FDP hier als Anklägerin aufspielen will. Die Lehrkräfte, die uns heute fehlen, hätten vor fünf Jahren unter der damals amtierenden FDP-Kultusministerin ihre Ausbildung beginnen müssen“, erläutert Wagner unter Verweis auf die Dauer der Lehrerausbildung. Bislang seien in dieser Legislaturperiode folgende Verbesserungen für die Schulen auf den Weg gebracht worden:

Bildungs- und Chancengerechtigkeit: „2.500 zusätzliche Lehrerstellen haben wir seit Beginn der Legislaturperiode geschaffen. Sie kommen den Bereichen zugute, die für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit besonders bedeutsam sind: Ganztagsschulprogramm, bessere Ausstattung von Schulen mit besonderen sozialen Herausforderungen (Sozialindex), Integration und Inklusion. Außerdem haben wir die Arbeitszeit der Lehrerinnen und Lehrer verkürzt.“

Ganztagsschulprogramm: „Das Programm wächst schneller denn je: Alle Anträge von Schulträgern auf Einrichtung rhythmisierter Ganztagsschulen wurden genehmigt. Mit dem Pakt für den Nachmittag schaffen wir an Grundschulen ein Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 bis 17.00 Uhr.“

Sozialindex: „Die Stellen für diese Unterstützung für besonders herausgeforderte Schulen werden in dieser Legislaturperiode von 300 auf 600 verdoppelt. Hinzu kommen 200 weitere Stellen für die Integration der Flüchtlinge in die Regelklassen.“

Integration: „Mit den Intensivklassen und –kursen an den allgemeinbildenden und den InteA-Klassen an den beruflichen Schulen steht den Schulen ein systematisches Programm zur Vermittlung der deutschen Sprache zur Verfügung. Der schulische Integrationsplan unterstützt die Schulen beim Übergang der Migrantinnen und Migranten in die Regelklassen. Mit der Ausweitung der Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung (BZB) steht auch den beruflichen Schulen eine weitere Fördermaßnahme in Anschluss an InteA zur Verfügung.“

Inklusion: „Mit den inklusiven Schulbündnissen verbessern wir die Umsetzung der Inklusion in Hessen. Förderlehrkräfte im inklusiven Unterricht sollen künftig in der Regel mit vollem Stundendeputat an einer Schule eingesetzt werden statt zwischen mehreren Schulen hin und her pendeln zu müssen. Damit wird ein wesentlicher Kritikpunkt aufgegriffen. Statt die Lehrerzuweisung für den inklusiven Unterricht zu deckeln, wird die Lehrerzuweisung auf Grundlage des Elternwillens erhöht. Darüber hinaus stehen insgesamt 210 zusätzlich Stellen für die Organisation der inklusiven Schulbündnisse zur Verfügung. Die inklusiven Schulbündnisse werden schrittweise bis zum Schuljahr 2018/19 in ganz Hessen umgesetzt.“

Alle diese Verbesserungen werden zusätzlich zu den bereits in der vergangenen Legislaturperiode ergriffenen Maßnahmen auf den Weg gebracht. Hierbei seien insbesondere die 105%-Lehrerversorgung und die Senkung der Klassengrößen zu nennen.


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