15. September 2017

Maßnahmenpaket zur Entlastung der Grundschulen: Mehr Unterstützung für Grundschulen bei gewachsenen Herausforderungen – 700 zusätzliche Sozialpädagogen für über 1.000 Schulen

Aus Sicht der GRÜNEN im Landtag ist das Maßnahmenpaket zur Unterstützung und Entlastung der Grundschulen, das Kultusminister Lorz heute in Wiesbaden vorgestellt hat, eine kluge und gezielte Antwort auf die gestiegenen Anforderungen, vor denen die Schulen stehen. „Gerade in den Grundschulen kommen Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Startbedingungen zusammen. Integration und Inklusion sind zusätzliche Herausforderungen. Deshalb ist es richtig, die Grundschulen gezielt zu stärken und so von Anfang an für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu sorgen“, erklärt Mathias Wagner, bildungspolitischer Sprecher der der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . „Das Maßnahmenpaket Grundschule ergänzt und unterstützt die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer durch Sozialpädagoginnen und -pädagogen. Es verstärkt die Schulberatung, Schulpsychologie und die Fortbildung. Und es verbessert die Arbeitsbedingungen an den Grundschulen.“

 

Die wichtigsten Maßnahmen im Einzelnen:

 

Sozialpädagogen ergänzen und unterstützen die Arbeit der Lehrkräfte

„Mit dem Doppelhaushalt 2018/19 schaffen wir 700 neue Stellen für Sozialpädagoginnen und -pädagogen. Sie unterstützen und ergänzen die Lehrkräfte bei ihren vielfältigen Aufgaben. 400 der 700 Stellen werden für die Grundschulen verwendet und sollen bereits zum Wechsel des Schulhalbjahres im Februar 2018 an den Grundschulen sein.“ Die 300 weiteren Stellen gehen zum Schuljahreswechsel an die weiterführenden Schulen. Insgesamt würden 1.000 Schulen von der Maßnahme profitieren. Bei der Verteilung der Stellen werde sich das Kultusministerium daran orientieren, welche Schulen beispielsweise bei der Umsetzung von Inklusion besonders gefordert sind. „Immer wieder wurde von den Praktikerinnen und Praktikern der Wunsch nach mehr Schulsozialarbeit geäußert. Genau das bringen wir jetzt auf den Weg – ergänzend zu den Anstrengungen, die die Kreise und Städte in diesem Bereich bereits unternommen haben“.

 

Mehr Unterstützung durch Schulberatung, Schulpsychologie und Fortbildung

„Um die Schulen im Umgang mit den gestiegenen Herausforderungen besser zu unterstützen, schaffen wir 24 zusätzliche Stellen an den Staatlichen Schulämtern für umfassende und zielgerichtete Unterstützungsleistungen mit Fokus auf die Grundschulen. Die Beratung und Begleitung der Grundschulen im Hinblick auf Fragen der Schulleitung wird ebenso verstärkt wie die Fortbildung und Beratung bei der Steuerung von Schulentwicklungsprozessen. Die anlassbezogene schulpsychologische Beratung wird ausgebaut. Damit setzen wir deutliche Akzente für eine bessere Unterstützung der Schulen und damit der Schülerinnen und Schüler.“

 

Bessere Arbeitsbedingungen

„Bereits zu Beginn dieses Schuljahres haben wir die Arbeitszeit für alle Beamtinnen und Beamten und damit auch für die Lehrerinnen und Lehrer gesenkt. Die Besoldung ist am 1. Juli 2017 um 2 Prozent gestiegen und wird zum 1. Februar um weitere 2,2 Prozent steigen. Zum 1. Januar 2018 kommt zusätzlich das Hessenticket, mit dem alle Landesbediensteten Busse und Bahnen kostenlos nutzen können. Bereits vor einigen Jahren wurde die Besoldung der Grundschulleiterinnen und -leiter angehoben. Jetzt folgen die mehr als 900 Konrektorinnen und -rektoren.“

 

Praxisbeirat

„Um auch künftig auf die spezifischen Bedürfnisse der Grundschulen schnell reagieren zu können, richtet die Landesregierung einen Praxisbeirat ein, in dem Schulleitungen, Ausbilderinnen und Ausbilder sowie die Schulaufsicht ihre Erfahrungen austauschen und gemeinsam praxistaugliche Ideen für die Herausforderungen entwickeln können.“

 

Dreistufiges Paket zur Lehrergewinnung

„Zum Schuljahresbeginn 2017/2018 waren nur wenige Lehrerstellen unbesetzt. Um auch sie schnellstmöglich zu besetzen und auch künftig der bundesweiten Knappheit an Lehrinnen und Lehrern zu begegnen, hat die Landesregierung einen dreistufigen Plan gestartet. Kurzfristig sieht er vor, dass Lehrerinnen und Lehrern, die kurz vor oder nach der Pensionierung stehen, weiter unterrichten. Mittelfristig sollen Lehrkräfte, die bislang keine Stelle haben – zum Beispiel im Gymnasialbereich – sich für das Grundschullehramt weiterbilden können. Und langfristig stocken wir die Ausbildungskapazität der Universitäten auf.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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