23. Juli 2015

Protest gegen veränderte Stellenzuweisung an Schulen – 1000 Stellen für mehr Bildungsgerechtigkeit sind sinnvolle Umverteilung

Aus Sicht der GRÜNEN Landtagsfraktion setzt die Landesregierung mit der Stellenzuweisung für die kommenden Schuljahre die richtigen Akzente. „In diesem und dem nächsten Schuljahr stellt die Regierungskoalition fast 1000 Stellen mehr für den Ausbau des Ganztagsschulprogramms, Deutschfördermaßnahmen, Inklusion und den Sozialindex zur Verfügung. Das ist konkretes Handeln für mehr soziale Gerechtigkeit“, sagte bildungspolitische Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mathias Wagner. „Der weitaus überwiegende Teil wird dadurch möglich, dass die Schülerzahlen sinken. Hessen ist das einzige Bundesland, das diese so genannte demographische Rendite komplett im Schulsystem belässt und zur Verbesserung der Qualität des Unterrichts und zur Stärkung der Bildungsgerechtigkeit nutzt. Im Gegensatz zu anderen Ländern wird in Hessen keine einzige Stelle gekürzt.“

„Wer angesichts dieser Tatsachen von Stellenkürzungen spricht, führt keine ehrliche Debatte“, sagt Wagner zu den Protesten mehrerer Organisationen vor dem Kultusministerium. „Dass 160 der 1000 Stellen auch aus der Oberstufe kommen, halten wir angesichts der bundesweit beispielhaften Ausstattung der hessischen Schulen für vertretbar. Selbstverständlich wünschten sich auch DIE GRÜNEN, es könnte noch mehr Geld für Bildung bereitgestellt und auf solche Umschichtungen verzichtet werden. Aber wir können zusätzliches Geld nicht einfach drucken. Es gehört zu einer verantwortungsvollen Schulpolitik zu entscheiden, an welchen Stellen Ressourcen am dringendsten gebraucht. Sonst wird sich an der ungleichen Chancenverteilung in unserem Bildungssystem nie etwas ändern.“

„Das Kultusministerium hat angekündigt, die Schulen bei der Umsetzung der veränderten Stellenzuweisung eng zu begleiten und dabei zu helfen, den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort gerecht zu werden“, erläutert Wagner. „Auch angesichts dieser Unterstützung ist das derzeit von einigen Beteiligten gestellte Bild völlig überzogen.“


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